Materielle und immaterielle

Kulturgüter

Das Bewahren und Erhalten von materiellen wie immateriellen Kulturgütern ist eine der wichtigsten Aufgaben, denen sich die Bankenbruderschaften verpflichtet fühlen. So werden für den Erhalt bedeutender materieller Kulturgüter wie dem Artushof zu Danzig, dem Haus Hansestadt Danzig und der im Schabbelhaus zu Lübeck ausgestellten Sammlung von Objekten, Dokumenten und Bildern zur Geschichte Danzigs und des südlichen Ostseeraums substantielle Beiträge geleistet.

Durch die Pflege der bankenbrüderschaftlichen Tradition und Gemeinschaft in Rechnungslegungen, Vogtberichten und Vogtmahlen wird ein immaterielles Kulturgut bewahrt.

Danzig

Artushof

Ein wichtiger Teil der Aktivitäten der Bankenbruderschaften sind die Bewahrung und der Erhalt materieller und immaterieller Kulturgüter. Im Vordergrund stehen die Wiederherstellung der Ausstattung des Artushofs zu Danzig, die Sammlung von Danziger Kulturgütern im Schabbelhaus zu Lübeck sowie der Betrieb des Museums Haus Hansestadt Danzig in Lübeck.

Darüberhinaus sind die Bankenbruderschaften der Aufrechterhaltung der über fündhundertjährigen Tradition bankenbrüderlichen Lebens mit ihrer Fürsorge und ihrem völkerverbindenden Ethos verpflichtet.

Gedeckte Tafel in der Großen Halle
Schabbelhaus in Lübeck

Lübeck

Schabbelhaus

Das Schabbelhaus zu Lübeck liegt in einem Abschnitt der Mengstraße, der vom verheerenden Bombenangriff 1942 nicht zerstört wurde. Die Fassade im Stil der Backsteinrenaissance ist daher ebenso erhalten, wie die im Wesentlichen aus dem 18. Jahrhundert stammende Innenausstattung.

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Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte die Kaufmannschaft zu Lübeck als Eigentümerin der Immobilie den Bankenbrüdern großzügigerweise zwei Etagen des Hauses zur Verfügung. Damit hatten diese einen Ort, um sich erneut zu versammeln, da Danzig für Deutsche über Jahrzehnte schlecht zugänglich war.

Heutzutage veranstalten die Bankenbruderschaften ihre jährlichen Vogtmahle im Festsaal des Restaurants im Schabbelhaus. Außerdem zeigen sie in den bereitgestellten Etagen ihre umfangreiche Sammlung von historischen Gegenständen, Stichen und Dokumenten zur Geschichte der Stadt Danzig und anderen Hansestädten im Ostseeraum. Die Etagen werden regelmäßig im Rahmen der Lübecker Museumsnacht der Öffentlichkeit präsentiert.

Lübeck

Haus Hansestadt Danzig

Das Haus Hansestadt Danzig in der Engelsgrube zu Lübeck ist ein großzügiger Backsteinbau vom Ende des 13. Jahrhunderts. Im Jahre 1980 konnte das Haus durch den Danziger Förderkreis e.V. erworben und umfassend restauriert werden. Seitdem fungiert es als Museum für die Kultur und Geschichte Danzigs und der Danziger Region bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.

Im Jahre 2018 wurde eine Kooperations- und Freundschaftsvereinbarung mit den Bankenbrüderschaften des Artushofes zu Danzig in Lübeck geschlossen. Seither koordinieren die Bankenbrüder und der Danziger Förderkreis ihre Aktivitäten und arbeiten ihren Zielen gemäß eng zusammen.

Haus Hansestadt Danzig in Lübeck
Sammlung im Schabbelhaus

Schabbelhaus

Sammlung

Die Sammlung befindet sich in den zwei oberen Etagen des Schabbelhauses und gliedert sich in die Bereiche: Der Südliche Ostseeraum im Stiftungs-Saal und Danzig in der Danziger Etage. Der Schwerpunkt in beiden Bereiche liegt auf der Grafik. Im Stiftungs-Saal sind dies Stadtveduten aus dem 16. und 17. Jahrhundert: Silhouette, Vogelperspektiven und Grundrisse der Städte des südlichen Ostseeraum. Siegel und Schiffsmodelle vertiefen den Bezug zum hansischen Raum. In der Danziger Etage sind dies die Stadtansichten der Stadt Danzig von Johann Carl Schultz aus dem 19. Jahrhundert. Mit weiteren Kupferstichen, Lithographien und Gemälden wird der Eindruck untermauert. Weitere Objekten erinnern an die Einrichtung Danziger Häuser.

Historische Unterlagen und Bilbiothek der Banken

Archiv und Bücherschatz

Im Bücherschatz, der Bibliothek der Bankenbruderschaft, werden alte und neue Bücher zum Raum Danzig, zum südlichen Ostseeraum und zur Hanse geführt. Die Rezessbücher bilden das Kernstück des Archivs. Es handelt sich um Folianten zur Geschichte der Banken des Danziger Artushofes aus der Zeit zwischen 1481 und 1900. Diese Unterlagen wurden Ende des 19. Jahrhunderts von den Banken dem damaligen Danziger Staatsarchiv zur Verwahrung übergeben und haben durch Auslagerung die Kriegszeit überdauert.

Rezessbuch der St. Reinholds-Bank von 1609
Bruderbuch St. Reinholds-Bank

Verzeichnis der Bankenbrüder seit 1481

Bruderbücher

Die Bruderschaften haben im 19. Jahrhundert die erhaltenen Bruderbücher, Rechnungs- und Begräbnisbücher ins Stadtarchiv der Stadt Danzig gegeben. Dieser Bestand ist mit nur geringen Verlusten erhalten geblieben und wurde vornehmlich auf die Bruderverzeichnisse in Zeitleisten-Chroniken für die einzelnen Banken ausgewertet. Diese Folianten befinden sich heute in Lübeck und vermitteln mit den in Bearbeitung befindlichen Berichten aus der Zeit nach 1945 einen Überblick über den Bestand und das Leben der Bruderschaften.