Die Entstehung der Stiftung

Die Stiftung „Kulturgut hansischer Städte“

Die Brüder der Banken des Danziger Artushofes waren sich stets der großen geschichtlichen Gemeinsamkeiten Lübecks und Danzigs innerhalb des Hanseraumes bewusst. Besonders aber die große Ähnlichkeit der Lübecker Dielen und der sich anschließenden repräsentativen, kleineren Räumlichkeiten – wie im heutigen Schabbelhaus zu sehen – zu den vergangenen Dielen und Festräumen der charakteristischen Handelshäuser in Danzig faszinierten die Herren der Banken. Es schien Ihnen wünschenswert, wieder in alter Form in der Großen Diele eines klassischen, hansischen Hauses tagen zu können. Im Folgenden kamen daher die Lübecker Kaufmannschaft und die Banken des Danziger Artushofes zu Lübeck miteinander ins Gespräch, und aus Wünschen, Ideen und Vorschlägen entstand als gemeinsames Ziel:

Hansisches Kulturgut zu sammeln, zu pflegen und zu mehren, um mit einer Präsentation auf die Bedeutung hansischer Kaufleute im Ostseeraum hinzuweisen und zur Auseinanderset­zung mit diesem Teil deutscher Handelsgeschichte anzuregen.

Mit Faszination und Engagement folgte man dem Gedanken, dem Wirken der Fahrerkompa­nien und Bruderschaften hansischer Fernhändler im südlichen Ostseeraum und in der Hanse für kommende Generationen einen „Markstein“ zu schaffen, dies führte 1976 zur Stiftung „Kulturgut hansischer Städte“, eine Gründung der Kaufmannschaft zu Lübeck und der Banken des Danziger Artushofes zu Lübeck.

Für die Darstellung der Zielsetzung der Stiftung „Kulturgut hansischer Städte“ bedurfte es eines Ausstellungsbereiches, der mit dem Ausbau zweier Etagen oberhalb des gastronomischen Bereiches des Schabbelhauses geschaffen wurde. Die Banken, die inzwischen ihre jährlichen Veranstaltungen im Schabbelhaus abhielten, legten den Grundstock für die Stiftung durch Sammlungen von Danziger Kupferstichen und Danziger Möbeln. Die Kaufmannschaft zu Lübeck setzte die Ausstattung der Stiftung mit der Einwerbung der Merian-Sammlung zu hansischen Städten im Ostseeraum fort.

Nach der am 5. November 1976 erfolgten offiziellen Genehmigung der Stiftung konnte nun auf dieser Basis begonnen werden, weitere Sachspenden, Leihgaben und finanzielle Zuwendungen einzuwerben und durch Ausbau der Sammlungen den Gedanken der Stiftung zu festigen und weiterzuentwickeln. Schwerpunkte sind heute die Sammlungen Stadt-Veduten und Kartographie aus dem südlichen Ostseeraum, Schiffmodelle zwischen 1300 und 1900 im südlichen Ostsee­raum und Sammlungen zu Danziger Themen.

1978 wird der Verein der Freunde der Stiftung „Kulturgut hansischer Städte“ e.V. gegründet, der die Stiftung in ihrer Arbeit unterstützt. Er wird auch kurz als Förderverein bezeichnet.

Vorsitzender des Vorstandes
Prof. Dr. Arno Probst

Stellvertretende Vorsitzende
Prof. Jörg Linowitzki, Thomas Dimigen

Geschäftsstelle der Stiftung und des Vereins

Stiftung „Kulturgut Hansischer Städte“
c/o Haus Hansestadt Danzig
Engelsgrube 66
23552 Lübeck

Schabbelhaus

Das Schabbelhaus, Mengstraße 48-50 in Lübeck