Danziger Bankenbruderschaften

Struktur der Banken

Die Bankenbruderschaften sind in ihrer Geschichte ohne Satzungen ausgekommen. Sie verfuhren und verfahren „nach Gewohnheit“, nicht ohne in der gesellschaftlichen Entwicklung ihre Sitten und Gebräuche behutsam anzupassen.

Die Bank gliedert sich in den „Ältesten Senior“, die Senioren, den Vogt und die Schreiber. Der „Älteste Senior“ steht der Bank vor, führt das Wort und achtet aufgrund seiner Seniorität darauf, dass die Tradition gewahrt bleibt. Dem Vogt, den die Brüder für den Zeitraum eines Jahres bestimmen, obliegen die laufenden Geschäfte der Bank. Höhepunkt seines Vogtjahres sind die Rechnungslegung mit Vogtküre und Vogtmahl, das er für die Brüder der Bank ausrichtet, sowie sein Vogtbericht über ein Thema mit Bezug zu Danzig oder der Hanse. Die jüngeren Bankenbrüder, die Schreiber, werden nach ihrem Vogtjahr zu Senioren.

Heute gibt es noch vier Bankenbruderschaften des Artushofs. Sie sind voneinander unabhängig, pflegen aber vielfältige Kontakte und koordinieren ihre Aktivitäten über den Bankenausschuss/Stiftungsrat und den Förderverein. Bankenbrüder sind Mitglied im Förderverein und unterstützen die beiden Stiftungen „Kulturgut Hansischer Städte“ und „Haus Hansestadt Danzig“.

Eine gemeinsame Koordination

Bankenausschuss

Der gemeinsamer Bankenausschuss koordiniert die Entwicklung der Banken und vertritt sie bei Bedarf nach außen. Die Aufgaben des Bankenausschusses werden durch den Stiftungsrat der Stiftung Kulturgut hansischer Städte und den Vertreter der Banken im Stiftungsvorstand wahrgenommen.

Der Archivar der Banken

Archiv und Bücherschatz

Das Archiv hat die Brüderverzeichnisse in den historischen Unterlagen der Banken im Staatsarchiv Danzig erschlossen. Es verwaltet für die einzelnen Banken die Vogt-Berichte seit 1952 und den Schriftverkehr der Banken. Hauptbestand des Archivs sind alte und neue Bücher zum Raum Danzig, zum südlichen Ostseeraum und zur Hanse. Das Archiv sammelt die Neuerscheinungen von wissenschaftlichen Vereinigungen, die sich mit der Geschichte Ost- und Westpreußens befassen.

Die Sammlung hansischen Kulturguts

Die Stiftung

Die Stiftung „Kulturgut hansischer Städte“ wurde im Jahr 1976 von der Kaufmannschaft zu Lübeck und den Bankenbruderschaften des Artushofes zu Danzig in Lübeck gegründet. Ihr Ziel ist es, hansisches Kulturgut zu sammeln, zu pflegen und zu mehren, um mit deren Präsentation auf die Bedeutung hansischer Kaufleute im Ostseeraum hinzuweisen. Der Förderverein sorgt für die finanzielle Grundlage der Stiftung.

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Die Banken legten den Grundstock für die Stiftung durch Sammlungen von Danziger Kupferstichen und Danziger Möbeln. Die Kaufmannschaft zu Lübeck setzte die Ausstattung der Stiftung mit der Einwerbung einer Merian-Sammlung zu hansischen Städten im Ostseeraum fort.

Schwerpunkte sind heute die Sammlungen Grafik aus dem südlichen Ostseeraum, Schiffmodelle zwischen 1300 und 1900 im südlichen Ostseeraum und Sammlungen zu Danziger Themen.

Die Stiftung „Kulturgut hansischer Städte“ verfügt über einen Ausstellungsbereich von zwei Etagen im Schabbelhaus in Lübeck.